Wickert, Ulrich by Das marokkanische Maedchen
Autor:Das marokkanische Maedchen
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00
Geheimnisse des Monsieur Dati
Jacques fluchte. Die Uhr im Auto zeigte sechs vor neun an, und er stand im Stau. Um zu Michel nach Bezons zu gelangen, hatte er seinen Dienstwagen genommen. Denn die Metro fährt nicht so weit, und mit dem Bus dauert es ewig. Der Besuch bei dem Maler hatte ihn entspannt und von seinem täglichen Stress abgelenkt. Über die Pläne des Künstlers auszuwandern, hatten sie nur kurz geredet.
Michel drückte Jacques zum Abschied sein Buch »Ein Maler fürs Exil« in die Hand, das er im Selbstverlag herausgebracht hatte. Aber nichts deutete darauf hin, dass er bald aufbrechen würde.
Als der Künstler ihn einlud, zum Abendessen zu bleiben, entschuldigte Jacques sich, er sei mit Margaux verabredet. Oh! Nein, nein, nicht, was du denkst. Das ist mühselig zu erklären, aber da läuft nichts mehr. Es geht um einen Fall. Seit Monaten haben wir uns nicht mehr gesehen. Das Mittagessen in »La Petite Maison« zähle ja nicht.
Jacques fand es unhöflich, Margaux im »Aux Folies« warten zu lassen.
Der Stau.
Seit fünf Minuten bewegte sich nichts mehr.
Bis zur Rue de Belleville waren es nur noch fünfhundert Meter. Er bog rechts ab und schlängelte sich durch kleine Straßen in die Rue Julien Lacroix, die genau vor seinem Haus in die Rue de Belleville mündete und dort die Place Fréhel bildete. Aber da würde er keinen Parkplatz finden. Er fluchte, dann sah er eine kleine freie Stelle vor einer Ausfahrt und rangierte den kleinen Wagen mit Mühe hinein. Er wusste, dass die Ausfahrt nie benutzt wurde. Dann lief er die Rue de Belleville im Trab hinab.
Kurz vor dem Bistro »Aux Folies« herrschte Chaos.
Große Limousinen hielten vor dem »Le Pacifique«. Der Eingang war mit Papiergirlanden geschmückt, und abendlich gekleidete Chinesinnen und Chinesen stiegen vorsichtig aus. Eine Hochzeit. Eine chinesische Hochzeit.
Und das »Aux Folies« war rappelvoll.
Am Straßenrand warteten Trauben von jungen Menschen, die auf einen leeren Tisch hofften. Die Passanten mussten auf die Straße ausweichen, um vorbeigehen zu können.
Belleville zeigte sich an diesem warmen Samstagabend von seiner besten Seite als Schmelztiegel, der alte Einwohner mit den Migranten von überall her vermischt.
Im »Aux Folies« herrschte unter jungen Künstlern die Farbe schwarz vor. Obwohl schwarz ja nach Ansicht der Maler keine Farbe ist. Schwarz war die Farbe des Existenzialismus, aber das wissen sie schon nicht mehr. Schwarz ist einfach »in« unter Künstlern.
Drei junge Juden kamen mit Kippa auf dem Hinterkopf die Straße hoch, vielleicht waren sie in der Synagoge um die Ecke gewesen.
Autos hupten, weil immer mehr Leute sich ihren Weg zwischen den Fahrzeugen suchten.
Mit erhobener Faust und lautem Geschrei drohte eine alte Tunesierin, die ihre große Familie hinter sich wusste, einem Fahrer, der versuchte, indem er laut Gas gab und langsam anfuhr, die Fußgänger vor seiner Motorhaube zu erschrecken, um die Lücke zum Wagen vor ihm zu schließen.
Margaux war noch nicht da.
Gaston stand an der Tür. Als er Jacques sah, kam er auf die Straße und sagte: »Heute ist der Teufel los. Willst du einen Platz an der Theke?«
»Nein. Eher einen Tisch für zwei.«
»Oje, da sehe ich heute schwarz.«
»Margaux wollte mir von ihren Recherchen bei jemandem erzählen, der vielleicht was zu meinem Mordfall sagen kann.
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